60 Jahre AH Ommersheim

zählte Ommersheim demzufolge sechs Haushalte, die wie folgt benannt sind: Nickel Huffen, Hannsen Son, Mathern, Jakob Schneider, Der Schumacher, Veltin Scheffer, Annstet. Die glückliche Überlieferung jener Namen kann einer steuer- lichen Erhebung verdankt werden, die die Grafen von Nas- sau-Saarbrücken wegen eines anstehenden Feldzugs gegen die Türken durchführten. Nach der Pest in den Jahren 1553, 1573 und 1574, dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 - 1648, als besonders die Schweden das Land verwüsteten, und an- dauernden Kämpfen mit den Franzosen auch nach dem Westfälischen Frieden, lebte 1651 fast keine Menschenseele mehr in den heutigen Gemeinden Ommersheim, Oberwürz- bach und Heckendalheim. Im Jahr 1655 kam der Ort dann in die Hände des Blieskastler Adelsgeschlecht derer „von der Leyen“. Neue Siedler kamen aus der Pfalz, Lothringen, Luxemburg, Bayern, Tirol und der Schweiz. In „leyenscher Zeit“ war Ommersheim eine Meie- rei. 1698 weist das Kirchenregister in Ommersheim 99 Ein- wohner aus, in St. Ingbert sind es 88 Menschen. 1721 wurde Ormesheim von Ommersheim abgetrennt. Berichten zufolge wurde am Heiligen Abend 1731 ein 15 jähriger Junge (Bern- hard Hartz) beim Glockenläuten von einem herabfallenden Stein erschlagen. 1778 versiegten alle Quellen des Ortes, bis auf eine Quelle in der Ortsmitte. Aus Dankbarkeit stellten die Bewohner das Hungerkreuz auf, ein noch heute zu sehendes Wegekreuz. 1786 wurde die Leibeigenschaft durch Marianne von der Leyen aufgehoben. In den Revolutionstagen 1789 spielte Ommersheim eine besondere Rolle. Am 17. September tra- fen sich Bauernvertreter aus allen leyenschen Gemeinden zu einer „Landschaftsberatung“ bei Bauer Walle. In ihren „25 Ommersheimer Punkten“ fassten sie ihre Klagen zusam- men und übergaben sie Marianne von der Leyen im Schloss

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